Im Sein, das wir wirklich sind, gibt es nichts zu verteidigen.
Es ist weit, still, unantastbar – frei von Angriff und Abwehr.
Hier existiert keine Trennung, keine Schuld, kein Gegner.
Alles ist Licht, alles ist Eins, getragen in der Gegenwart Gottes.
Doch im menschlichen Erleben geschieht etwas anderes:
Aus der Erfahrung der Trennung heraus entsteht das Ego – eine Konstruktion, die sich schützen will.
Es glaubt, bedroht zu sein, und entwickelt Strategien, um nicht fühlen zu müssen, was in der Tiefe schmerzt.
Diese Strategien verhindern das Erleben des reinen Seins, weil sie unsere Aufmerksamkeit ständig ins menschliche Drama binden.
So entstehen Abwehrmuster, die uns von uns selbst entfernen.
👉 Typische Strategien des Egos sind:
- Projektion – ich schiebe das, was ich in mir nicht sehen will, nach außen. Der andere wird zum Spiegel für meinen blinden Fleck.
- Schuldzuweisung – ich erkläre den anderen zum Täter, um nicht Verantwortung für mein Inneres übernehmen zu müssen.
- Rechtfertigung – ich verteidige mein Verhalten endlos, um mein Selbstbild zu schützen. Dahinter steckt die Angst, falsch zu sein.
- Angriff / Verteidigung – bevor ich verletzt werde, gehe ich selbst in den Angriff oder baue Mauern um mich.
- Rückzug / Isolation – ich kapsle mich ab, um Schmerz oder Ablehnung zu vermeiden – und verliere den Kontakt zu meiner Sehnsucht nach Nähe.
- Perfektionismus – ich versuche alles richtig zu machen, um Anerkennung und Liebe zu sichern.
- Anpassung – ich mache mich klein und gefällig, um Ablehnung zu vermeiden. Dabei gehe ich von mir selbst weg.
- Verdrängung – Gefühle werden weggeschoben, doch damit bleibt Lebendigkeit blockiert.
- Intellektualisierung – alles wird analysiert, damit es nicht ins Herz dringen muss.
- Opferrolle – in scheinbarer Ohnmacht bleibe ich klein, um Verantwortung und eigene Kraft nicht fühlen zu müssen.
All diese Strategien haben denselben Kern:
Sie wollen den Schmerz der Trennung abwehren.
Doch das, was du in Wahrheit bist, braucht keinen Schutz.
Es ist unantastbar, frei und getragen im einen Sein.
✨ Einladung:
Halte jetzt einen Moment inne.
Wende dich genau dem zu, was du sonst vermeiden würdest.
Dem Gefühl, das du wegschiebst.
Der Leere, der Angst, der Scham, der Wut – was auch immer gerade anklopft.
Lass es da sein, ohne es zu verändern.
Gerade dort, im direkten Fühlen, offenbart sich die Weite, die du bist.
🔗 Weiterführend findest du dazu: