Vom Automatismus zur Bewusstheit
Das menschliche Nervensystem steuert viele unserer täglichen Handlungen automatisch – vom Gehen über das Autofahren bis hin zu den vielen Denkprozessen, die im Hintergrund ablaufen. Doch was passiert, wenn wir beginnen, diese Automatismen zu erkennen und in unser Bewusstsein zu holen? Wie können wir durch diese Erkenntnis ein tieferes Erwachen erfahren? In diesem Artikel erklären wir, was Automatismen im Nervensystem sind, wie sie unser Leben prägen und wie der Prozess des Erwachens uns helfen kann, bewusster zu leben.
Was sind Automatismen im Nervensystem?
Automatismen sind unbewusste, automatisch ablaufende Prozesse, die unser Nervensystem steuert. Sie entstehen durch wiederholte Handlungen und Denkmuster, die im Gehirn so stark verankert sind, dass wir sie nicht mehr bewusst wahrnehmen. Beispiele für solche Automatismen sind:
- Motorische Fähigkeiten: Handlungen wie Laufen, Autofahren oder Tippen auf einer Tastatur werden nach genügend Übung zu automatischen Bewegungsabläufen.
- Kognitive Reaktionen: Unsere Wahrnehmung und Reaktionen auf bestimmte Reize laufen oft ohne bewusstes Nachdenken ab, wie das Erkennen von Gesichtern oder das schnelle Bewerten von Situationen.
Diese Automatismen sind für unser Überleben und unsere Effizienz im Alltag notwendig, da sie unser Gehirn entlasten und uns erlauben, uns auf komplexere Aufgaben zu konzentrieren.
Automatismen erkennen: Der erste Schritt zum Erwachen
Das Erwachen im psychologischen oder spirituellen Sinn bedeutet, sich der Automatismen und unbewussten Reaktionen bewusst zu werden, die unser Leben steuern. Viele unserer täglichen Reaktionen, Entscheidungen und Verhaltensweisen laufen unbewusst ab, was uns oft daran hindert, authentisch zu leben. Der erste Schritt des Erwachens ist daher, diese Muster zu erkennen.
Warum wir Automatismen erkennen müssen
Automatismen können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf unser Leben haben. Sie erleichtern den Alltag, können uns jedoch auch in ungesunde Gewohnheiten und Reaktionen führen. Indem wir uns dieser Muster bewusst werden, können wir sie hinterfragen und gegebenenfalls ändern, um ein erfüllteres und freieres Leben zu führen.
Achtsamkeit: Der Schlüssel zur Bewusstwerdung von Automatismen
Eine der besten Methoden, Automatismen bewusst zu machen und zu verändern, ist Achtsamkeit. Achtsamkeit bedeutet, im Moment präsent zu sein und bewusst wahrzunehmen, was in unserem Inneren und um uns herum geschieht. Sie hilft uns, automatisch ablaufende Gedanken und Verhaltensweisen zu erkennen und uns nicht von ihnen steuern zu lassen.
Wie Achtsamkeit uns hilft, Automatismen zu erkennen
Wenn wir achtsam sind, beobachten wir unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen ohne sofort zu reagieren. Anstatt in automatisierte Verhaltensmuster zurückzufallen, halten wir inne und treffen bewusstere Entscheidungen. Achtsamkeit bietet uns die Möglichkeit, unser Leben mit mehr Klarheit und Intuition zu leben.
Erwachen durch Reflexion: Alte Muster hinterfragen
Ein weiterer wichtiger Schritt im Erwachen ist die Reflexion über unsere Handlungen und Gedanken. Wenn wir beginnen, uns bewusst mit unseren Gewohnheiten und automatischen Reaktionen auseinanderzusetzen, erkennen wir die zugrunde liegenden Muster.
Wir fragen uns:
„Warum reagiere ich immer auf diese Weise?“
„Was sind die Glaubenssätze, die mich leiten?“
Durch diese Reflexion können wir alte Denkmuster auflösen und neue, gesündere Automatismen entwickeln.
Veränderung von Automatismen: Neue Gewohnheiten etablieren
Das Erwachen geht über das bloße Erkennen von Automatismen hinaus. Es geht darum, diese Muster zu verändern, um ein bewussteres Leben zu führen. Indem wir regelmäßig Achtsamkeit und Reflexion in unseren Alltag integrieren, können wir neue Gewohnheiten und Denkweisen etablieren. Das ist der Prozess der Veränderung.
Der Weg des Erwachens im Alltag
Das Erwachen ist nicht nur ein einmaliges Erlebnis, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der uns in unserem Alltag begleitet. Es geht darum, immer wieder in Momenten der Reflexion oder Achtsamkeit innezuhalten und zu erkennen, wie wir auf die Welt reagieren. So können wir mehr in Einklang mit unserem wahren Selbst leben und uns von alten Automatismen befreien.
Praktische Tipps für den Alltag
- Innehalten und beobachten: Wann immer du in eine automatische Reaktion fällst (z. B. Wut oder Stress), halte kurz inne und beobachte deinen inneren Zustand.
- Tägliche Achtsamkeit: Übe Achtsamkeit, indem du dir regelmäßig Zeit nimmst, um bewusst zu atmen und im Moment zu sein.
- Neue Denkgewohnheiten entwickeln: Ersetze alte, unbewusste Denkmuster durch neue, positive Gedanken. Dies erfordert Übung, aber es ist der Schlüssel zur Veränderung.
Fazit: Vom Unbewussten zum Bewussten Leben
Automatismen sind wichtige Prozesse, die uns das Leben erleichtern. Doch viele unbewusste Muster können uns auch in ungewollte Verhaltensweisen führen. Das Erwachen ist der Prozess, diese Automatismen bewusst zu machen und zu verändern, um ein freieres und authentischeres Leben zu führen. Durch Achtsamkeit, Reflexion und bewusste Veränderung können wir lernen, uns von alten Gewohnheiten zu befreien und mehr in Einklang mit unserem wahren Selbst zu leben.
Wenn du dich auf den Weg des Erwachens begibst, wirst du feststellen, dass es nicht nur um große spirituelle Einsichten geht – es ist der tägliche Prozess der Bewusstwerdung und Veränderung.
Nimm dir die Zeit, diese Automatismen zu erkennen, und du wirst entdecken, wie viel mehr Freiheit und Frieden du in deinem Leben erfahren kannst.
Begleitend dazu findest du hier eine sanfte Ausrichtung für dein Nervensystem –
eine Einladung zum Innehalten, Spüren und Neu-Ausrichten in dir.
💛 Weitere Impulse für dein Nervensystem findest du in der Rubrik:
Nervensystem, Trauma & innere Sicherheit.
